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Erwachsene mit Angeborenem Herzfehler

Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)

Die optimale Behandlung von meist kleinen Patienten mit angeborenen Herzfehlern nimmt am Kinderherzzentrum des Universitätsklinikums Erlangen traditionsgemäß einen breiten Raum ein. Durch stetige Fortschritte in der Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern erreichen heutzutage mehr als 90 % dieser Patienten das Erwachsenenalter und stellen dann die Patientengruppe der Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern oder kurz EMAH-Patienten dar.

Generell lassen sich die EMAH-Patienten in drei Gruppen unterteilen:

  1. Patienten bei denen ein angeborener Herzfehler erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wird wie z.B. ein Vorhofscheidewanddefekt.
  2. Erwachsene Patienten mit bereits bekanntem Herzfehler, welcher bis ins höhere Lebensalter nicht behandelt worden war. Als Beispiel kann die sogenannte bikuspide Aortenklappe dienen, welche statt drei nur zwei Klappentaschen aufweist und in vielen Fällen im Erwachsenenalter zur Verengung der Herzklappe (Aortenklappenstenose) und Erweiterung der Hauptschlagader (Aortenaneurysma) mit entsprechenden gesundheitlichen Problemen führen kann.
  3. Erwachsene Patienten, welche im Kindesalter bereits eine Operation oder Intervention bzw. eine kinderkadiologische Behandlung bekommen haben und sich nun – teilweise nach mehreren Jahrzehnten – zur Nachsorge oder wegen Herzproblemen in Behandlung begeben müssen. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise Patienten welche zur Korrektur komplexer Herzfehler früh eine Rekonstruktion oder Ersatz der Pulmonalklappe erhalten haben und nun - teils mehrmals im Leben - eine erneute Intervention oder Operation an dieser Klappe benötigen.

Die Behandlung von EMAH-Patienten unterscheidet sich grundlegend von derer anderer Erwachsenen mit erworbenen Herzkrankheiten. In unserer Klinik kümmert sich ein hochspezialisiertes Team aus Kinder- / EMAH Kardiologen und Herzchirurgen um diese komplexe Patientengruppe. Dabei können unsere Experten auf eine breite Expertise in der Behandlung von Herzerkrankungen in allen Altersklassen zurückgreifen. Zusammen mit weiteren Fachdisziplinen, wie Anästhesie und Radiologie, kann somit für jeden einzelnen Patienten die optimale konservative oder auch operative Behandlungsstrategie entwickelt werden.

Herzerkrankungen

Herzklappenerkrankungen lassen sich in den meisten Fällen mit einem niedrigen Risiko und minimalinvasiv schonend operativ behandeln. Der Erhalt der körpereigenen Klappe steht dabei meist im Fokus.

Herzklappen sind Ventile, die einen gerichteten Blutstrom innerhalb des Herzens sicherstellen. Erkrankungen der Klappen können sich in einer Verengung (Stenose) oder Schlussunfähigkeit (Insuffizienz) bemerkbar machen.

 

Schwerpunkt rekonstruktive Mitral-/Trikuspidalklappenchirurgie

Die Mitralklappe ist das Ventil zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer. Die Trikuspidalklappe ist das Ventil zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer. Beide Klappen zeigen als Erkrankung zumeist eine Schlussunfähigkeit (Insuffizienz). Diese kann durch eine Erweiterung des Klappenrings, Veränderungen der Klappensegel oder des komplexen Halteapparates entstehen.

Unsere Klinik ist insbesondere auf die Rekonstruktion, also Reparatur dieser Klappen spezialisiert und besitzt eine große Expertise in verschiedenen Rekonstruktionstechniken. Nur in Fällen, die keine Rekonstruktion mit vorhersagbar guten Langzeitergebnissen erlaubt, ersetzen wir die Mitral- oder Trikuspidalklappe. Eingriffe an diesen Klappen oder auch in Kombination werden von uns standardmäßig minimalinvasiv durchgeführt.

 

Schwerpunkt Aortenklappen-Chirurgie

Die Aortenklappe ist ein aus drei Taschen bestehendes Ventil zwischen der linken Herzkammer und der aufsteigenden Brustschlagader (Aorta). Aortenklappenerkrankungen betreffen zum großen Teil die Taschen. Der häufigste Fehler ist eine verengte Klappe durch verkalkte Taschen. Ein Erhalt der Klappe ist hier oft nicht mehr möglich. Dies ist auch bei einer schlussunfähig zerstörten Klappe durch eine bakterielle Entzündung der Fall. Dann ist ein Ersatz durch eine Klappenprothese notwendig.

In anderen Fällen ergibt sich eine Schlussunfähigkeit der Klappe durch eine Erweiterung der Hauptschlagader (Aorta) und damit des Klappenrings. Bei der Operationsmethode nach David wird nur die Aorta durch ein künstliches Gefäß (Rohrprothese) ersetzt und die Aortenklappe selbst erhalten und in der Gefäßprothese neu aufgehängt.

Mit der modifizierten Ozaki-Operation steht in unserer Klinik für ausgewählte Patienten eine innovative Methode zur Verfügung. Dabei werden die Segel der erkrankten Aortenklappe aus körpereigenem Gewebe neu konstruiert.

 

Herzklappenersatz

Unter den Klappenprothesen werden grundsätzlich zwei Typen unterschieden, die biologische und die mechanische Prothese. Die Auswahl der geeigneten Prothese muss immer individuell an die Bedürfnisse und Umstände angepasst werden. Gerne beraten wir Sie über die für Sie geeigneten Prothesentypen.

 

Biologische Prothesen

Biologische Prothesen besitzen Segel aus tierischem Herzbeutel zumeist vom Rind. Diese sind in der Regel in ein Gerüst eingenäht, welches der Prothese ihre Form gibt. Ihre Haltbarkeit ist biologisch begrenzt (bei den aktuellen Modellen etwa auf 12 bis 15 Jahre). Ihr Vorteil zeigt sich in einer nicht oder nur zeitlich begrenzten notwendigen Hemmung der Blutgerinnung durch Medikamente.

 

Mechanische Prothesen

Mechanische Klappenprothesen - auch Kunstklappen genannt - bestehen aus einem Metallring, in dem zwei Karbonflügel aufgehangen sind. Diese Materialien bringen eine sehr lange Haltbarkeit mit sich, jedoch machen zugleich eine dauerhafte Hemmung der Blutgerinnung durch Medikamente (z.B. Marcumar) notwendig. Damit wird die Bildung von Blutgerinnsel verhindert, welche entweder die Klappenfunktion behindern oder Gefäßverschlüsse in Körperorganen auslösen können.

Die optimale Behandlung von meist kleinen Patienten mit angeborenen Herzfehlern nimmt am Kinderherzzentrum des Universitätsklinikums Erlangen traditionsgemäß einen breiten Raum ein. Durch stetige Fortschritte in der Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern erreichen heutzutage mehr als 90 % dieser Patienten das Erwachsenenalter und stellen dann die Patientengruppe der Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern oder kurz EMAH-Patienten dar.

Generell lassen sich die EMAH-Patienten in drei Gruppen unterteilen:

  1. Patienten bei denen ein angeborener Herzfehler erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wird wie z.B. ein Vorhofscheidewanddefekt.
  2. Erwachsene Patienten mit bereits bekanntem Herzfehler, welcher bis ins höhere Lebensalter nicht behandelt worden war. Als Beispiel kann die sogenannte bikuspide Aortenklappe dienen, welche statt drei nur zwei Klappentaschen aufweist und in vielen Fällen im Erwachsenenalter zur Verengung der Herzklappe (Aortenklappenstenose) und Erweiterung der Hauptschlagader (Aortenaneurysma) mit entsprechenden gesundheitlichen Problemen führen kann.
  3. Erwachsene Patienten, welche im Kindesalter bereits eine Operation oder Intervention bzw. eine kinderkadiologische Behandlung bekommen haben und sich nun – teilweise nach mehreren Jahrzehnten – zur Nachsorge oder wegen Herzproblemen in Behandlung begeben müssen. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise Patienten welche zur Korrektur komplexer Herzfehler früh eine Rekonstruktion oder Ersatz der Pulmonalklappe erhalten haben und nun - teils mehrmals im Leben - eine erneute Intervention oder Operation an dieser Klappe benötigen.

Die Behandlung von EMAH-Patienten unterscheidet sich grundlegend von derer anderer Erwachsenen mit erworbenen Herzkrankheiten. In unserer Klinik kümmert sich ein hochspezialisiertes Team aus Kinder- / EMAH Kardiologen und Herzchirurgen um diese komplexe Patientengruppe. Dabei können unsere Experten auf eine breite Expertise in der Behandlung von Herzerkrankungen in allen Altersklassen zurückgreifen. Zusammen mit weiteren Fachdisziplinen, wie Anästhesie und Radiologie, kann somit für jeden einzelnen Patienten die optimale konservative oder auch operative Behandlungsstrategie entwickelt werden.

Die Bypassoperation ist die chirurgische Therapiemöglichkeit der koronaren Herzerkrankung (KHK). Die erste Operation dieser Art in Deutschland wurde 1969 in Erlangen durchgeführt.
Die Operation wird in Allgemeinnarkose mit oder ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Hierbei werden die vorhandenen Engstellen durch Einsetzen gesunder Blutgefäße (Arterien, Venen) überbrückt. Am häufigsten werden hierzu eine Arterie von der Rückseite der Brustwand (Arteria mammaria), eine Armarterie (Arteria radialis) oder eine oberflächliche Beinvene (Vena saphena magna) verwendet.
Bei ausgewählten Patienten mit relativ einfacher KHK kann unter Umständen auch ein minimal-invasiver Zugang zu den Gefäßen der linken Herzseite gewählt werden. Bei manchen Patienten kann auch eine Bypassoperation an den wichtigsten Gefäßen mit einer Stent-Intervention an anderen Herzkranzgefäßen kombiniert werden (sog. Hybrid-Verfahren).

In unserer Klinik werden Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern durch Verödung der Herzinnenhaut entweder im Rahmen von Herzoperationen oder als isolierter Eingriff behandelt. Dabei wird in der Regel auch das Herzohr am linken Vorhof verschlossen. Weiterhin werden in unserer Klinik sowohl Herzschrittmacher, als auch Defibrillatoren („Schockgeräte“) zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, implantiert. Diese Geräte oder die dazugehörigen Sonden müssen manchmal entfernt oder umgebaut werden. Die Entfernung der Sonden führen wir präzise und gefäßschonend mithilfe eines „Lasers“ durch. Angesichts der vielfältigen Diagnosen und Konstellationen bieten wir hier eine individuelle Beratung und Erstellung von Behandlungskonzepten in Zusammenarbeit mit der Elektrophysiologie an der Medizinischen Klinik 2 an.